DIE STADT ZUM LEBENSPLATZ ENTWICKELN

EIN GESPRÄCH MIT DEM MARION TERHALLE (FDP)

Aschendorf. Wenn es nach Marion Terhalle (FDP) geht, könnte ihr weiterer politischer Werdegang neu definiert wer­den. Die Aschendorferin, Orts­bürgermeisterin im Ehrenamt, möchte Bürgermeisterin der Fehnstadt Papenburg werden.

Die Frage nach einem neuen Schwimmbad, das zwei Kan­didaten als Punkt in ihrem Wahlprogramm aufführen und umsetzen wollen, sieht Mari­on Terhalle als ein bereits be­schlossenes Projekt. „Wir sind uns längst einig, dass es einen Neubau eines Kombibades geben muss. Die Frage ist nur – wie genau es aussehen wird und wie dieser Plan im Detail umgesetzt werden kann. Bis zur Fertigstellung muss das An­gebot der Papenburger Bäder erhalten bleiben, damit weiter­hin Schwimmkurse stattfinden und Schwimmsport betrieben werden kann. Das ist auch ein wichtiger Freizeitfaktor, den man nicht außer Acht lassen darf. Und da bin ich auch bei meinen wichtigsten Anlie­gen in diesem Wahlkampf. Ich möchte, dass sich die Men­schen hier wohlfühlen. In allen Stadtteilen und vor allem auch in allen Altersgruppen. Dazu gehört eben auch die Möglich­keit gesundheitspräventiven Sport treiben zu können, aber auch Spaß beim Sport zu ent­wickeln. Dass aber natürlich auch der Stadtteil Aschendorf für Terhalle eine Rolle spielt, steht außer Frage.

„Wir haben inzwischen Sanie­rungsmittel aus Fördertöpfen erhalten, die teilweise auch bereits eingesetzt werden. So wurde die alte Thormannhal­le abgerissen und es entsteht etwas Neues, der Pilz wurde saniert und hat der Sparkas­se eine neue Heimat gege­ben. Jetzt soll der Marktplatz zum Lebensplatz entwickelt werden, an dem sich die Men­schen wohlfühlen und nicht nur parken. Wohlfühlen soll sich auch die Wirtschaft, Un­ternehmer und Arbeitnehmer. Und da muss dem Mittelstand eine größere Rolle zugedacht werden. Ein Ausbau und eine bessere Vernetzung der Wirt­schaftsförderung und mehr barrierefreie und digitale An­gebote im Rathaus wären mir sehr wichtige Punkte, die ich gerne umsetzen würde“, so Terhalle. Eine App für Papen­burg hatte sie schon in einem ausführlichen Antrag gefor­dert.

Wenn von allen Altersgruppen gesprochen wird, spielt die Jugend eine wichtige Rolle in unserer Stadt. Hier zeigt sich Marion Terhalle erstaunlich gut informiert: „Das ist richtig, da ich selbst Mutter bin, habe ich immer mitbekommen, was fehlt. Ich bin immer noch der Meinung, dass es einen akti­veren Jugendstadtrat geben sollte, der auch wirklich gehört wird. Ob sich Jugendliche nun eine Diskothek wünschen oder eine andere Form von Treff­punkt, das sollten sie mitent­scheiden. Ähnlich wie beim Skatepark könnte eine Umfra­ge der Jugendlichen der An­stoß zur Umsetzung sein, auch um potentielle Investoren zu finden und zu überzeugen“, er­klärt sie.

In allen Wahlprogrammen von allen Parteien – werden auch die schlechten Fahrradwege, insbesondere der an der Em­denerstraße thematisiert. Bei diesem Thema wird Terhalle richtig leidenschaftlich. „Ich habe mich darüber schon so aufgeregt, dass ich gelbe Far­be und eine Schablone besor­gen wollte und gedroht habe, dass ich persönlich damit die Straße als Fahrradstraße mar­kieren werde. Es war mir ein Anliegen, dass Fahrradfahrer dort ohne Problem auf der Straße fahren dürfen, weil sie den kaputten Radweg schlicht­weg nicht nutzen können. Inzwischen gibt es zwar eine Markierung, was aber ja keine dauerhafte Lösung sein kann. Mir dauert das eigentlich alles schon viel zu lange, immerhin ist die Planungsleistung ausge­schrieben, sodass bald endlich in die Planung eingestiegen werden kann“, führt sie aus. Der Ausbau der Radwege muss eine hohe Priorität haben. Und auch beim Thema Elektroau­tos hat Marion Terhalle eine ureigene Meinung. „Ich weiß, dass Elektroautos sich erstmal gut anhören und auch, dass es Förderprogramme gibt und die Ladeinfrastruktur langsam ausgebaut wird. Ich sehe es aber eher als Brückentechno­logie bis es uns gelingt zum Beispiel auf Wasserstoff um­zusteigen. Mobilität muss ins­gesamt neu gedacht werden. Das Fahrrad wird künftig eine noch größere Rolle spielen und auch Mitfahrangebote müssen entwickelt und ausgebaut wer­den und die Radwege natür­lich auch“, so Terhalle abschlie­ßend. A.T.L