Mancher trauert dem Tante–Emma–Laden von einst nach. Schließlich galt er eher als
Ort des zwanglosen Moin Sagens zwischen Nachbarn und des sozialen Miteinanders
und nicht als Stätte schnöder Bedürfnisbefriedigung. Die meisten Menschen haben
einen großen Teil des lustvollen Einkaufsgefühls bei Tante Emma in die modernen
Zeiten hinübergerettet. Trotzdem sehnt man sich manchmal gerade in Altstädten ein
bisschen zurück an die Läden, in denen man stöbern konnte, ohne zu wissen, was
einen in der nächsten Schachtel erwartet. Dieses Gefühl lässt sich zumindest in
Bellingwolde bei Metting noch finden. Der Markt verkauft kein „Nein“, so zumindest
hat es Jan Metting Jahrzehnte gehalten und erfüllt damit tatsächlich schlichtweg
sämtliche Kundenwünsche. In zwei Jahren nähert sich das 100–Jährige Jubiläum.
Am 01.06. 1923 eröffnete die einstige reine Tankstelle ihre Türen. Inzwischen ist der
Markt ein Lieblingsobjekt für alle Handwerker, Camper, Maler, Gärtner und
Tierliebhaber. „Für Pferdehalter sind wir ein wirklich beliebtes Ziel”, erklärt Edwin
Rouppé im Gespräch. „Das Preisleistungsverhältnis der Tiernahrung ist mehr als gut,
auch in Bioqualität. Natürlich kann man bei Metting auch einfach nur einen Kaffe
trinken, sich Kekse oder ein Nudelholz besorgen, Blumen bewundern, sonntags die
vergessenen Nägel und Schrauben kaufen oder mit den Kindern an regnerischen
Wochenenden die Spielzeugabteilung besuchen. Inzwischen wird der Markt von
Edwin Rouppé und Bert Meijer geleitet. An der Verkaufstrategie ändert das wenig. Es
bleibt bei aller Bescheidenheit dabei: Bei Metting findet sich alles. Von der
Bratpfanne bis zum Schwangerschaftstest.
So ist es nicht verwunderlich, dass im Internet verschiedene Slogan ihren Weg in die
Öffentlichkeit gefunden haben. Einer lautet: „Wenn Metting es nicht hat, dann gibt es
das nicht”. „So einfach ist das“, lächelt Bert Meijer „sollten Sie wirklich eine
gewünschte Sache bei uns nicht finden, werden wir diese bis zu Ihrem nächsten
Einkauf besorgt haben. Dabei bleiben wir”. So ist es nicht verwunderlich, dass bei
Metting wirklich immer was los ist. Es gibt immer was zu sehen. Man trifft sich auf ein Hallo, auf freundliche
Mitarbeiter und tatsächlich auf ein altes, heimisches Gefühl.