Ein Wunderwerk gegen Depressionen an langen, dunklen Winterabenden. Ludwig van Beethoven hatte bis 1814 in nur 14 Jahren acht bedeutende Sinfonien komponiert. Erst zwölf Jahre später, am 7. Mai 1824, wurde seine neunte und letzte vollendete Sinfonie aufgeführt. Im Schlussabschnitt verwendet Beethoven neben dem Orchester auch Gesangssolistinnen und -solisten sowie einen gemischten Chor.
Früher Enthusiasmus
Beethovens Enthusiasmus für die Dichtkunst des 11 Jahre älteren Schiller begann bereits Jahrzehnte zuvor. 1785 verfasste der 26-jährige Schiller eine Hymne auf die göttlichen Gaben Freude, Freundschaft und Brüderlichkeit. Seine Ode wurde ein Jahr später herausgegeben und fand großen Zuspruch. Selbst Ludwig van Beethoven ist von der Faszination gepackt. Beethoven begann im Jahr 1818 zum ersten Mal, über das Finale seiner vorgeschlagenen Neunten Symphonie nachzudenken.
Schicksalhafte Vorfälle
Er hat Jahre mit viel Arbeit und vielen Ereignissen hinter sich, in denen sich dramatische historische Ereignisse zutrugen. Die gesellschaftlichen Umwälzungen durch die Französische Revolution und ihre Folgen, die verheerenden Napoleonischen Kriege sowie die machtpolitischen Veränderungen infolge des Wiener Kongresses prägten diese Epoche und ihre Menschen. Auch Beethoven selbst hatte mit der zunehmenden Taubheit und der daraus resultierenden persönlichen Einsamkeit sowie sozialen Isolation zu kämpfen.
Beethoven begann im Jahr 1818, über die Idee eines Liedfinales für seine geplante Neunte Symphonie nachzudenken. Im Herbst des Jahres 1822, vier Jahre später, konnte er endlich mit dem Anfertigen von Skizzen beginnen und seine Ideen gezielt niederschreiben. Sein Aufgreifen von Friedrich Schillers Gedicht in diesem historischen und persönlichen Kontext zeigt seinen tiefen Wunsch, sich bewusst Gott, der Freude und Schönheit zuzuwenden.
Im Herbst des Jahres 1823 vollendete er das Verfassen der ersten drei Sätze der Symphonie. Auch der vierte und letzte Band wurde im Frühjahr 1824 vollendet. Mit großer Sorgfalt und viel Arbeit erstellen erfahrene Musiker Kopien von über 200 losen Noten, die in Bündeln zusammengestellt sind und vom Orchester, dem Chor und den Solisten zum Üben genutzt werden.
Triumphzug um die Welt
Der Auftritt wurde aufgrund des überwältigenden Erfolgs am 23. Mai 1824 in Wien wiederholt. Der Siegeszug beginnt.Es erklang 1825 in London, Frankfurt und Aachen und 1826 in Leipzig, Bremen und Berlin. 1825 erklang es in London, Frankfurt und Aachen. 1989, wird das Orchester von Leonard Bernstein geleitet. Einmal im östlichen und einmal im westlichen Teil der Stadt, gespielt in der nach 40 Jahren brutaler Trennung ohne Blutvergießen die Berliner Mauer gefallen ist.
Ein Meisterwerk gegen Depressionen
Ein Meisterwerk der Musik und Poesie, das seit seiner Uraufführung Millionen begeistert und einen Weg aus Materialismus, Spaltung und Verzweiflung zeigt und entfaltete 1989 seinen unvergleichlichen Zauber auf besonders kraftvolle Weise. Eine Symphonie, die es auch nach über 200 Jahren schafft, die Menschen für kurze Momente zu vereinigen.