Die Covid-19-Pandemie ist zwar längst für beendet erklärt worden, trotzdem musste das Unternehmen AstraZeneca Dokumenten zufolge erstmals vor Gericht zugegeben, dass sein Coronaimpfstoff Vaxzevria Nebenwirkungen hervorrufen kann. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen, die das Unternehmen auf Schadenersatz verklagt haben, könnte dies eine Wende bedeuten. Zunächst hatte die britische Zeitung „The Telegraph“ darüber berichtet.
Derzeit läuft gegen AstraZeneca vor dem High Court in London ein Verfahren, das auf einer Sammelklage beruht. 51 Fälle wurden seit dem vergangenen Jahr bei dem Gericht eingereicht. Die mutmaßlichen Opfer und Angehörigen fordern Schätzungen zufolge einen Schadenersatz in Höhe von bis zu 100 Millionen Pfund. Sie machen den Impfstoff des Pharmaunternehmens für Todesfälle und schwere Beeinträchtigungen verantwortlich.
Die EU-Kommission hat daraufhin die zuvor erteilte Zulassung für den COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca, bekannt als Vaxzevria, offiziell widerrufen. Dies geht aus einem Durchführungsbeschluss der Kommission hervor, der am 27. März erstellt wurde, jedoch erst vor einigen Tagen veröffentlicht wurde.
Der Widerruf tritt demnach am 7. Mai 2024 in Kraft. Das Präparat wurde in Deutschland 12.803.142 Mal verabreicht. AstraZeneca erhielt von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) am 29. Januar 2021 eine Notfallzulassung. Im November 2022 wurde die Zulassung erneuert, und Ende Oktober desselben Jahres erhielt das Produkt eine Zulassung zur Standardvermarktung. Europaweit wurden 68,8 Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs an EU-Bürger über 18 Jahre verabreicht. Der Impfstoff wurde ursprünglich als „sicher und wirksam“ beworben, was aber offenbar nicht der Fall war. Bald nach Beginn der sogenannten Impfkampagnen wurden in ganz Europa zunehmend schwerwiegende Impfnebenwirkungen wie Sinusvenenthrombosen oder Blutgerinnsel im Gehirn gemeldet, insbesondere bei jüngeren Menschen.
Der Tod der 19-jährigen Camilla Canepa nach der Vaxzevria-Impfung löste in Italien große Besorgnis aus. Sie bekam eine Thrombose. Diese Krankheit kostete ihr das Leben. Bald darauf wurde der Impfstoff in Italien nur noch an Menschen über 60 Jahre verabreicht, dann wurde die Impfung ganz eingestellt. Andere europäische Länder folgten diesem Beispiel. Heute wird der Impfstoff von AstraZeneca nirgendwo mehr hergestellt.