Kinostart: 19. November 2021

In einer explosiven dokumentarischen Fortsetzung seines Films JFK – TATORT DALLAS aus dem Jahr 1991 führt Oliver Stone die Zuschauer durch erst kürzlich freigegebene Beweise und Zeugenaussagen im folgenreichsten Kriminalfalls des 20. Jahrhunderts. Es ist der Kriminalfall des 20. Jahrhunderts. Nachdem Kennedy am 22. November 1963 im offenen Wagen in Dallas erschossen wurde, kam die zur Untersuchung des Attentats eingesetzte Warren-Kommission zu dem offiziellen Schluss, dass Lee Harvey Oswald als Einzeltäter dafür verantwortlich war. Und als Oswald nur zwei Tage nach dem Attentat in Polizeigewahrsam vom Nachtklubbesitzer Jack Ruby erschossen wurde, wurde die ganze Angelegenheit nur noch undurchsichtiger. Im Laufe der Jahre kamen Stone und viele andere zu der Überzeugung, dass hinter dem Kennedy-Attentat mehr steckte als die Tat eines Einzelnen.

„Ein US-Präsident wird am helllichten Tag vor den Augen der ganzen Welt ermordet. Da hatten die Menschen sofort das Gefühl, dass größere Kräfte am Werk gewesen sein müssen als ein einzelner Mann“, sagt Stone. „Es war eine sauber ausgeführte verdeckte Exekution, inklusive Vertuschung – alles direkt aus dem CIA-Handbuch für Geheimoperationen. Amerika war danach nicht mehr dasselbe Land, denn hinter den Kulissen übernahmen die Geheimdienste und das Militär die Kontrolle über die Ausrichtung der US-Regierung in den Bereichen, in denen das große Geld involviert ist, wie nationale Sicherheit und Strategie. Und seit damals war kein Präsident in der Lage, diesen Kurs zu ändern. Jeder Präsident war eingeschränkt, was seine Möglichkeiten betraf, grundlegende Veränderungen in unseren militärischen Sektoren vorzunehmen.“

Nachdem Kennedy am 22. November 1963 im offenen Wagen in Dallas erschossen wurde, kam die zur Untersuchung des Attentats eingesetzte Warren-Kommission zu dem offiziellen Schluss, dass Lee

Harvey Oswald als Einzeltäter dafür verantwortlich war. Und als Oswald nur zwei Tage nach dem Attentat in Polizeigewahrsam vom Nachtklubbesitzer Jack Ruby erschossen wurde, wurde die ganze Angelegenheit nur noch undurchsichtiger. Im Laufe der Jahre kamen Stone und viele andere zu der Überzeugung, dass hinter dem Kennedy-Attentat mehr steckte als die Tat eines Einzelnen.

Zwei Jahre vor seinem Tod autorisierte Kennedy die fehlgeschlagene Invasion in der kubanischen Schweinebucht – ein Plan, der ursprünglich von seinem Vorgänger Eisenhower ins Leben gerufen wurde,um den kubanischen Machthaber Fidel Castro zu stürzen. Ein Jahr später heizte die Kubakrise die Spannungen zwischen den USA, Kuba und der Sowjetunion noch weiter an. Kennedys geschickte Diplomatie im Umgang mit dem sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow sorgte dafür, dass der Kalte Krieg nicht zu einem nuklearen Armageddon eskalierte. Außerdem versuchte Kennedy, die ersten der 15.000 amerikanischen Militärberater aus Vietnam zurückzuholen. Im Monat vor seinem Tod unterzeichnete er das „National Security Action Memorandum 263“, demzufolge bis Ende 1963 exakt 1.000 dieser Berater aus Vietnam zurückkehren sollten – sehr zum Missfallen jener, die vom eskalierenden Krieg in Südostasien profitieren wollten.„In meinen Augen gab es einen Putsch gegen einen jungen Präsidenten, der in kleinen Schritten versucht hat, die Dinge in diesem Land grundlegend zu verändern“, sagt Stone. „Kennedy war ein junger Mann und ein Kriegsheld im Zweiten Weltkrieg. Er sah die Dinge auf neue Weise. Er dachte nicht wie Eisenhower. Er unterwarf sich nicht dem Militär, wie jeder andere amerikanische Präsident vor und nach ihm. Deshalb wurde er gewählt. Die Leute mochten ihn. Er war beliebt. Und er hätte die Wahl 1964 gewonnen und mit Robert Kennedy als Nachfolger 1968 und 1972 hätten die Kennedys vielleicht wie Roosevelt vier Präsidentschaftswahlen in Serie gewinnen können. Er tat wirklich eine Menge, aber er konnte auch nicht zu viel tun. Er versuchte, eine Entspannung mit Kuba herbeizuführen, arbeitete mit der Sowjetunion zusammen und unterzeichnete den ersten Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen. Und mit dem National Security Action Memorandum 263 unternahm er die ersten entscheidenden Schritte für den Rückzug aus Vietnam. Seine antiimperialistische Politik in Vietnam, Kuba, Südamerika, Indonesien und Afrika wurde von seinem Nachfolger Lyndon Johnson, der zu einer zentralen Figur bei der Vertuschung des Mordes werden sollte, sofort wieder zurückgenommen.“

Der Film präsentiert Zeugenaussagen, die von der Warren-Kommission entweder ignoriert oder vernichtet wurden, und sieht sich an, wie sich die Geschichten von Zeugen mit der Zeit verändert haben: Von dem, was sie 1964 gesagt haben zu dem, was sie 30 Jahre später dem ARRB sagten. „Zwei FBI-Agenten, James Sibert und Frank O’Neill … hatten den Auftrag, die Autopsie zu überwachen, und waren in Bethesda anwesend. Sie waren den ganzen Nachmittag und Abend dabei. Diese beiden Agenten berichteten, was sie sahen, und das war eine große Wunde am Hinterkopf. Dieser Bericht wurde von der Warren-Kommission 1964 gestrichen. Als wäre es nie passiert“, so Stone. Wilson dazu: „Die offizielle Version ist, dass Kennedy von hinten erschossen wurde, aber wie wir im Film zeigen, hat das Review Board Aussagen von vierzig Zeugen freigegeben, die alle von einem Riesenloch in Kennedys Hinterkopf sprechen, was zu einem Schuss von vorn passt.“

Die Anzahl der Experten, die bereit waren, in JFK REVISITED aufzutreten, ist mehr als beeindruckend. Ein weiterer eindrücklicher Gesprächspartner in JFK REVISITED ist Robert F. Kennedy Jr., der Sohn vonJFKs 1968 ebenfalls erschossenem jüngerem Bruder Robert F. Kennedy. Viele waren der Meinung, dass das tragische Ende seiner Präsidentschaftskandidatur 1968 mit seiner Intention zusammenhängt, den Fall seines Bruders neu aufzurollen. Die verdeckten Aktivitäten der CIA und ihre Pläne für Attentate auf ausländische Staatsoberhäupter in aller Welt sind das zentrale Element des letzten Drittels von JFK REVISITED. Stone dazu: „Eine der

Reformen, die Kennedy sofort umsetzen wollte – und er sagte das zu seinem Bruder und anderen: Ich will die CIA in tausend Teile zerschlagen. Ich will, dass sie sich dem Präsidenten gegenüber verantwortenmüssen und nicht mehr wie unter Eisenhower einfach tun und lassen können, was sie wollen. Er feuerte auch die Führungsriege der CIA (Dulles, Richard Bissell, und Charles Cabell) und kürzte ihr Budget. Doch zwei Jahre später wurde Kennedy erschossen und die CIA erhielt unter Johnson ihre umfangreichen illegalen Befugnisse zurück.“Die Welturaufführung von JFK REVISITED fand beim Filmfestival in Cannes im Juli 2021 statt. Zweifellos wird dieser Film einer ganz neuen Generation ebenso wie der alten bewusst machen, dass wir es hier mit einem schockierenden und folgenreichen Mord zu tun haben

Während Wilson glaubt, dass die Beweise in JFK REVISITED unvoreingenommene Zuschauer überzeugen werden, sagt Stone einfach nur: „Ich bin sehr froh, das gemacht zu haben. Es gibt meinen ursprünglichen Film. Und jetzt gibt es diese Dokumentation. Näher kommen wir vielleicht nie daran heran, die Mächtigen zu identifizieren, die die Ermordung unseres Präsidenten organisiert haben und damit durchgekommen sind.“