Dörpen. „Die Gemeinden Heede und Dersum in der Samtgemeinde Dörpen setzen mit dem interkommunalen greenenergyPARK direkt an der Anschlussstelle Dörpen/Heede der A 31 neue Maßstäbe in der Gewerbe- und Industrieansiedlung. Dieses Gebiet ist maßgeschneidert für die Ansiedlung von Betrieben aus der Branche der erneuerbaren Energien. Dieses in der Region bisher einmalige Konzept zielt auf die Ansiedlung von Betrieben aus der Wachstumsbranche der erneuerbaren Energien. Angestrebt wird, einen hohen Anteil der in dem Gebiet benötigten Energie mit regenerativen Erzeugungsformen direkt vor Ort bereitzustellen. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, vom positiven Image des greenenergyPARKs A31 zu profitieren, stehen wir für weitere Informationen gern zur Verfügung”.

Herr Wocken, so steht es auf der Homepage des greenenergyPARKs. Ich muss gestehen, so ganz habe ich das Gesamtpaket nicht verstanden.

Der Industriepark bietet gleich mehrere Vorteile: Er liegt direkt an der Autobahnabfahrt Dörpen/Heede und ist somit optimal angebunden. Zudem zielt er speziell auf den Bereich der grünen, also der erneuerbaren und ökologischen Energie. Das ist ja eine der Wachstumsbranchen dieser Zeit. Das bedeutet, in diesem Park können sich Unternehmern ansiedeln, die Produkte herstellen, mit denen erneuerbare Energie erzeugt werden kann. Das ist zum Beispiel die Produktion von Kollektoren für Sonnenenergie. Gerne gesehen sind darüber hinaus Unternehmen, die ihren Betrieb auf innovativer Nutzung von Erneuerbaren aufbauen oder in diesem Bereich Forschung und Entwicklung betreiben.

In dem Park soll es ein Verwaltungsgebäude entstehen, welche Verwaltungsaufgaben wird es dort geben?

Es geht darum, Interessenten des greenenergyPARKs eine Anlaufstelle zu bieten, bei der sie zentral und auf kurzem Weg alle Informationen erhalten können. Dafür haben wir eine überzeugende Lösung gefunden. Ansprechpartner ist zusätzlich zu den tüchtigen Bürgermeistern der Gemeinden Heede und Dersum der Wirtschaftsförderer der Samtgemeinde Dörpen, Heinz-Hermann Lager.

Ebenso soll das internationale Geothermiezentrum aus Bochum ihre Büros beziehen und damit Forschungsstandort für die Energieerzeugung mit Erdwärme werden? Wir reden davon, 5000 Meter tief zu bohren, um heißes Wasser an die Erdoberfläche zu holen, die Energie zu nutzen und das Wasser wieder rückfliesen zu lassen. Bisher ist dies Möglichkeit kaum erforscht. Haben Sie da auch die Befürchtungen von Nebenwirkungen oder sehen Sie das Problem nicht?

Wir betrachten die Tiefengeothermie als Chance. Die Energie aus Erdwärme ist regenerativ, steht ständig zur Verfügung und ist somit grundlastfähig. Treiber bei diesem Thema ist die Hanrath-Gruppe aus Papenburg. Das Unternehmen hat mit 90-prozentiger Förderung des Niedersächsischen Umweltministeriums eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die die technische und wirtschaftliche Machbarkeit eines Tiefengeothermiekraftwerkes im greenenegyPARK bestätigt. Gleichzeitig sind Netzwerke geknüpft worden. Dazu zählen etwa das internationale Geothermiezentrum in Bochum und das Energieforschungszentrum Niedersachsen (efzn). In diversen Bürgerversammlungen ist das Projekt bereits breit erörtert worden. Selbstverständlich werden alle Fragen und Sorgen ernst genommen. Zurzeit steht das Projekt „on hold“, weil mit dem Land Niedersachsen nach eine Lösung hinsichtlich der millionenschweren so genannten Fündigkeitsversicherung gesucht wird.

Auch die Effizienzsteigerung von Dampfturbinen sollen künftig im Emsland von Universitäten aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Niederlanden erforscht werden. Was genau erhofft man sich davon?

Die ständige Optimierung technischer Abläufe und damit einhergehende Innovationen sind sozusagen natürliche Themen, die im greenenergyPARK bearbeitet werden sollen. Die Einbindung anerkannter Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen praktizieren wir dabei immer gerne.

In welchem Bezug stehen die Kontakte mit der Hochschule Groningen?

Mit der University of Groningen, einer weltweit reputierten Universität, ganz in der Nähe, arbeiten wir im Wirtschaftsraum Papenburg-Dörpen (WiPaD) schon seit Jahren eng zusammen. Unser Ziel ist die dauerhafte Einrichtung einer Nebenstelle in Papenburg-Dörpen. Hochschulen sind innovationstreiber und befördern die wirtschaftliche Entwicklung einer Region.

Sie wollen das Emsland als Forschungsstandort ausbauen? Würden Sie sagen, das ist korrekt?

Das würde ich so nicht sagen. Ich glaube nicht, dass ich an der Stelle etwas für den Landkreis ausbauen muss, denn unser Emsland ist bekannt für seine Innovationsfreude und Wirtschaftskraft. Wir sehen allerdings eine riesige Chance darin, die starke University of Groningen ins nördliche Emsland zu holen. Zusammen und in Kooperation mit dem Campus Lingen und auch der Hochschule Emden-Leer kann so die Hochschullandschaft in unser Wachstumsregion noch weiter ausgebaut und viel Positives bewirkt werden.

Was sind die Vorteile, dort als Unternehmer anzusiedeln und gilt das, wie im Text auf der Homepage angezeigt nur für Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien? Sind auch andere Firmen erwünscht?

Der Zuspruch für den greenenergyPARK ist zurzeit sehr stark. Kernthema bleibt die Nähe zu den Erneuerbaren. Wie diese Nähe ausschaut, muss jeweils im konkreten Einzelfall beleuchtet werden. Die Produktion von Wasserstoff kann insoweit genauso überzeugen wie zum Beispiel der Verkauf von Baumaschinen, die energieeffizient laufen oder mit Erneuerbaren betrieben werden können, um nur mal das Spektrum anzudeuten. Bei Interesse am besten einfach bei Heinz-Hermann Lager melden.

Wer so ein Projekt plant, braucht Visionen. Können Sie trotzdem die Frage für alle beantworten, wo Sie den Park in 20 Jahren sehen?

Der greenenergyPARK ist von den Gemeinden Heede und Dersum initiiert worden. Die Vision war damals, gemeinsam in interkommunaler Partnerschaft die regionale Wirtschaft zu stärken und sich auf das Zukunftsthema grüne Energie zu fokussieren. Diese Vision halte ich heute noch für überzeugend. Deshalb bin ich optimistisch, dass der Park in wenigen Jahren schon voll ausgelastet sein wird und möglichst viele weitere zukunftssichere Arbeitsplätze dort entstanden sind.

Herr Wocken, ich bedanke mich für das Gespräch. A.T.L

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