Surwolds Wald – in der emsländischen Gemeinde Surwold, am nördlichen Rand des
Hümmling gelegen – entpuppt sich als 34 Hektar großes Waldgebiet. Hier befindet sich
der Märchen- und Kletterwald, kurvt die Sommerrodelbahn und neben Miniskooter,
Minigolf, Riesenrutsche lädt ein imposanter Aussichtsturm zum Hinaufsteigen ein. Ein
Besuch in „Surwolds Wald“ lässt Kinderherzen auch dank des Märchenwaldes höher
schlagen: Dicht an dicht stehen das Hexenhäuschen mit der bösen Hexe sowie Hänsel
und Gretel und andere Märchengestalten.Im Waldmuseum lässt sich einen Einblick in die
heimische Tier- und Pflanzenwelt gewinnen und an Sommertagen lädt das solarbeheizte
Freibad ein. Mit seinem Wald und den zahlreichen Attraktionen darin besitzt Surwold ein
herrliches Naherholungsgebiet, das auch Familien mit geringem Einkommen Erholung
möglich macht. Wer glaubt, das sei alles, was diese Gemeinde zu bieten hat, der irrt.

Die geologische Lage ist für Naturinteressierte mehr als spannend. Surwold besteht aus den zwei
Ortsteilen Börgermoor und Börgerwald. Börgermoor besitzt die junge Landschaftsform der
Moorgebiete. Diese konnten erst nach dem Rückzug der Gletscher am Ende der letzten
Kaltzeit entstehen. Die enormen Schmelzwassermengen hoben den Meeresspiegel der
Nordsee, somit verschob sich die Küstenlinie in Richtung des Festlandes. Die Folge war
ein Ansteigen des Grundwasserspiegels. Senken und Niederungen versumpften und
entwickelten sich zu Mooren weiter.

In der deutschen Naturlandschaft nehmen Moorgebiete eine Sonderrolle ein und bilden für
zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten ein schützendes Habitat. Auch heute haftet
dem Lebensraum Moor aufgrund seiner schroffen Lebensbedingungen noch ein
romantisch-mystischer Hauch an. Wenn der Nebel über dem Schwarzen Moor liegt, dann
erahnt man noch die ungebändigte und unheimliche Atmosphäre, die einst in den
Moorgebieten Deutschlands geherrscht haben muss. Der Aussichtsturm im
Naturschutzgebiet Leegmoor der Gemeinde Surwold erlaubt beeindruckende Einblicke in
die Vogelwelt des Europäischen Schutzgebietes. Zudem sind sowohl Flächen mit
Wiesenvögeln als auch offene Wasserflächen mit Rastvögeln und die weiträumige Moor-,
Weiden – und Wiesenlandschaft zu erleben, die ganzjährig zu bestaunen ist.
Der südlich gelegene Ortsteil Börgerwald hingegen liegt am nördlichen Rande des
hügeligen und waldreichen Hümmlings mit bis zu 42 Metern über dem Meeresspiegel.
Tatsächlich findet sich an der Stelle im Emsland eine Serpentinenstraße, die rund 15 m
Höhenunterschied überwindet. Diese Höhe hat selbst das Schmelzwasser der letzten
Eiszeit nicht erreicht. Somit lässt sich in einer Ortschaft erkennen, wo die überfluteten
Gebiete seine Grenze fanden.

Natürlich lässt sich auch auf den vielen Fahrradrouten das Moor entdecken. An insgesamt 17
interaktiven Stationen (Hümmling Fahrradroute) werden Informationen zur Entstehung, Zerstörung
und Wiederbelebung des Moores, zum Alltag der ersten Siedler und zur Tier- und
Pflanzenwelt geboten. Die Fakten sind so aufbereitet, dass hier auch Kinder Spaß am
Lernen haben. Wer allerdings mit Jugendlichen Surwold besucht, die eher nicht das nötige Interesse an
Moorwelten oder Kinderspielplatz zeigen, sollte den Kletterwald oder den neu angelegten
Surwolder See ansteuern. Oder aber beim Spazierengehen eins der Hünengräber besuchen.
In einem dieser ruht der Namensgeber und Friesenanführer Surwold oder Suirwold, der
um 800 nach Christus im Kampf gegen Karl dem Großen gefallen ist und mitsamt seiner
Rüstung bestattet wurde. Aus seiner damaligen Sicht und in friesischer Sprache würde er
vermutlich erklären Urlaub was froger ‘n Fremdwoord.

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