Haren. Seit Menschengedenken hüten Frauen die Geheimnisse um das Wohl des Menschen: Sie waren Pflegerinnen, Hebammen und Heilkundige in einer Person und genossen hohes Ansehen in Zeiten der Kelten und Germanen. Sie kannten sich mit Heilkräutern aus und wussten, wann gepflückt sie werden mussten, damit sich ihre magischen Kräfte am besten entfalten konnten.

Der Glaube an die Kraft der Natur und ihre Wirkung wurde im Mittelalter nicht wenigen Frauen zum Verhängnis. Inzwischen ist dieser Glaube nicht selten völlig verloren gegangen, aber der Wunsch, Menschen helfen zu wollen, ist in vielen Frauen bis heute tief verwurzelt.

Die Geschichte von Paula Brand

Damit beginnt auch die Geschichte von Paula Brand aus Meppen. Als Kosmetikerin war sie nicht selten mit dem Tabuthema Fußpilz konfrontiert. Die 56-jährige Meppenerin hat in ihrem Berufsleben viele Fälle hartnäckigen Nagelpilzes kennengelernt und die Erfahrung gemacht, dass viele Patienten über Jahre einfach kein geeignetes Gegenmittel gefunden haben.

Den lästigen Begleiter „Fußpilz“ kann man sich überall dort holen, wo Menschen barfuß gehen, insbesondere im Sommer, wo Freibad und Strand locken. Aber auch durch chronische mechanische Belastung, enger Sportschuhe wie im Fußball und Ballett sowie ein durch häufiges Schwitzen, sind viele Füße von Dermatose betroffen. Eine Studie aus Hamburg von 84 Profifußballern der ersten Bundesliga hat ergeben, dass über 60 % der Fußballer unter Nagelpilz (Onychomykose) leiden.

Paula Brand stellt in jahrelanger Arbeit selbst ein Balsam gegen Fußpilz her

Da in Einzelfällen auch die besten derzeit bekannten Medikamente den Menschen nicht halfen, entschied sich Paula Brand, selbst tätig zu werden. Acht Jahre entwickelte sie still und heimlich ein Balsam gegen Fußpilz, welches sie immer wieder verbesserte, prüfte und ausprobierte. Wie vor Hunderten von Jahren basiert er auf reinen Naturprodukten. Die Zutaten wie zum Beispiel Linalool kommen in Koriander, Hopfen, Muskat, Ingwer und Zimt vor. Auch Limonene, ein natürlicher Stoff, der in vielen Pflanzen vorkommt, wurde verarbeitet. Die genaue Mixtur aus Naturstoffen, wurde über Jahre verfeinert und bleibt ein Geheimnis.

Nachdem Paula Brand ihr Balsam im privaten Umfeld ausprobierte und der Erfolg ihr recht gab, eilte ihr der Ruf bereits voraus. Immer mehr Menschen schrieben und riefen sie an, ob man diesen Balsam kaufen könne. Die vielen gehörten und gelebten Geschichten, auch die von Sportlern, für die eine Infektion nicht selten echte Probleme mit sich bringt, stimmten Paula Brand oft nachdenklich. „Nach vielen Gesprächen setzte sich die Idee durch, das Balsam für jedermann auf den Markt zu bringen”, sagt Manfred Brand, der inzwischen für die Vermarktung zuständig ist.

Langer Prozess bis zur Zulassung

Im Gespräch erklärt er: „Das war keine schnelle Entscheidung, denn es ist in Deutschland sehr schwierig und ein langer Weg, bis ein neues Produkt eine Zulassung erhält. Wir haben eine Menge Geld und Zeit investiert. Eine Zulassung bedeutet nicht wenige Tests und Untersuchungen durchzuführen, Zertifikate einzuholen, um die Wirksamkeit zu belegen”. Trotzdem steht auch das zweite Ziel bereits fest: Man möchte langfristig die Zulassung als medizinisches Produkt, was einen noch aufwendigeren Prozess mit sich bringen wird.

„Wir sind aber erst mal sehr froh, dass die kosmetische Zulassung erteilt ist und wir das Produkt offiziell verkaufen dürfen. Bisher gibt es einen Direktverkauf über die eigene Homepage, außerdem haben ausgewählte Apotheken das Produkt aufgenommen”, erzählt Brand. Inzwischen haben die beiden Harener Geschäftsführer Manfred Brand und Christian Teiken die Refittery UG gegründet und nach einem Betrieb gesucht und gefunden, der das Produkt abfüllt.

Name sorgfältig gewählt

Auch der Begriff des Balsams wurde sorgsam und durchdacht gewählt. Malufin setzt sich zusammen aus den lateinischen Worten „Malus/ Krankheit” und „Fin/ Ende”.
„Der Name hat uns, aber auch dem Umfeld gefallen und die Rückmeldungen der bisherigen Kunden sind durchweg positiv. Bei tatsächlich allen Kunden hat das Produkt nach kurzer Zeit geholfen, berichtet Manfred Brand weiter und versichert: „Malufin ist nicht nur ein Balsam gegen Pilzbefall, sondern weist grundsätzlich eine Tiefenwirkung auf. Im Gegensatz zu vielen Nagelölen pflegt es den Nagel nicht nur an der Oberfläche, sondern schützt und kräftigt ihn insgesamt. Wir haben das Produkt bereits auf der Gesundheitsmesse in Koblenz vorgestellt, es war ein voller Erfolg und ab dato waren wir komplett ausverkauft. Wir haben mit so einem Ansturm nicht gerechnet, was aber ja für unser Produkt spricht“, freut sich Brand. Inzwischen ist eine neue Produktion in Arbeit und Malufin ist ab Mitte August wieder erhältlich. „Wir hoffen, dass wir diesmal der Nachfrage gerecht werden“, so Brand weiter.

„Natürlich waren die Kosten dieser Entwicklungsarbeit, wie auch die Markteinführung teuer und manchmal hat es auch Nerven gekostet“, lächelt Brand. „Aber ich glaube daran, dass es sich auf Dauer rechnet. Natürlich freuen wir uns, dass eine deutsche Drogeriekette inzwischen vorsichtiges Interesse angemeldet hat und ja, in solchen Momenten ist man auch ein bisschen stolz. Aber im Endeffekt soll der Ursprung des Balsams der Mittelpunkt bleiben. Er wurde erfunden, um den Menschen zu helfen“.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert