Halloween – ein uraltes Fest der Kelten

Bei den Kelten war Samhain eines der größten Feste des Jahres. Für sie war das Jahr wie ein großer Tag mit Morgen, Mittag, Abend und Nacht. Samhain ist der Beginn der sogenannten „Jahresnacht”, welche für uns in der heutigen Zeit die Sylvesternacht darstellt. Es war die Nacht, die den Übergang vom alten ins neue Jahr symbolisierte. Und genau diese Nacht stellte einen freien Raum zwischen dem Alten und dem Neuen dar. Die Wände zwischen den Welten galten als besonders dünn in dieser Nacht. Diese Übergänge von einem Zwischenraum zum anderen gleichen einem Niemandsland, wo weder Ordnung noch Gesetz herrschen. Man könnte sie auch als „wirbelndes Chaos” bezeichnen. In der Nacht von Samhain steht die Anderswelt offen, Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich, die Geister der Ahnen werden wach. Durch das rituelle Gedenken leben sie in unserem Geist weiter. Die Kelten wollten ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie ein Teil von uns und wir ein Teil von ihnen sind – und dass der Tod ein Teil des Lebens und das Totenreich ein Teil der Welt, ohne das es kein Leben gibt.

Der Versuch der Kirche, im Laufe der Christianisierung das „heidnische” Samhain zu verbieten gelang nicht und Papst Gregor IV verfügte im Jahre 837, dass die Toten am 1. November als „Allerheiligen” geehrt werden sollten. Die Protestanten führten dann im 16. Jahrhundert „All Hallowes Evening” (kurz Hallowe’en) als christliche Feier ein. Die Kirche wandelte ihn um in Allerheiligen. Marketingstrategen entwickelten daraus noch später Halloween. Es bleibt festzuhalten,dass weder die katholische Kirche, noch das beste Marketing den Ursprung dieses Festes zerstören konnten. Gemäß unserem gängigen Kalender liegt das Fest auf dem 31. Oktober, doch traditionell gehört Samhain zu den 4 Mondfesten des Jahreskreises (Imbolc, Beltane, Lammas, Samhain) und wird traditionell am 11. Schwarzmond des Jahres gefeiert. Es ist das Fest im Rad des Jahres, das den Vegetationszyklus abschließt.

Samhain bedeutet ebenfalls “Komm heim”, denn es ist die Zeit der Heimkehr. Die Herden wurden von den Weiden in den Stall getrieben und die Händler, Handwerker und Barden kehrten zu ihren Sippen zurück. Den Sommer über waren sie auf Wanderschaft, um Handel zu treiben, Lieder, Geschichten und Heilkräuter zu sammeln, ihr Wissen zu vermehren und sich mit anderen auszutauschen. Nun brachten sie all ihre Schätze nach Hause. Denn nun kam der Winter, die lange, dunkle Zeit, in der man die Geschichten und die Heilkräuter brauchen würde. Samhain ist das Fest, an dem Diesseits und Jenseits so dicht nebeneinander liegen, dass die Grenzen verschwimmen. Es ist eine zauberhafte Nacht, in der die Geister umgehen und ruhelose Seelen ein Zuhause suchen. Zu dieser Zeit wird bewusst, dass es ohne Tod kein Leben und ohne Abschied kein Wiedersehen geben kann. Happy Halloween!!!

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