«Alles fließt»

Rhede. Der Ems-Altarm in Rhede ist ein Paradies für Flora und Fauna. Lange Seerosenfelder ziehen sich über das Wasser entlang der baumbewachsenen kleinen Inseln am Flussrand. Sowohl landschaftsästhetisch als auch ökologisch ein „Hingucker”. Flüsse sind Lebensadern der Menschheit und der biologischen Vielfalt, tragen zum Klimaschutz bei und mildern Hochwasser ab. Das gilt auch für den Ems-Altarm in Rhede, dessen Flussränder reich an Tierarten und mit „Schönheit des Wilden” begeistert, denn mit überschwänglichem Farbenreichtum und filigranem Anmut bereichern Wildkräuter das Flussufer. Tatsächlich findet man hier nicht nur Brennnessel oder Löwenzahn, sondern eine Palette besonderer Art.

 

Natur-Apotheke Ems-Altarm”

Ob Mädesüß, welches seinen betörenden Geruch weit verströmt, Johanniskraut, Beifuß oder Bärlauch, hier befindet sich eine Apotheke, vor der selbst vermutlich Hildegard von Bingen mit Staunen gestanden hätte. An heißen Sommertagen ist es, als würde die Zeit am Ufer stillstehen. Keine Reize der Hightech-Welt, die Menschen müde macht und sie trotzdem nicht schlafen lässt, kein Hintergrundrauschen der Autos im Ohr; kein flackernder Impuls der Bildschirme, die in den Gehirnen fortfahren.

 


Aus der Zeit gefallen

Einziger Negativpunkt, könnte man denken, ist die Farbe des Wassers, das eher „braun” oder „unsauber” daherkommt. Dass es keine Mineralöle oder gravierende Verschmutzungen sind, darauf weist schon der hohe Fischbestand hin.
Das Gewässer, das regelmäßig vom Angelverein Rhede (Ems) untersucht wird, hat eine einwandfreie Wasserqualität .Es ist in der Tat das restliche Moorwasser, das aus den umliegenden, immer noch vorhandenen Moorflächen, besonders aus dem Flaargebiet in den Ems-Altarm abläuft und sich in Verbindung mit Sauerstoff als rostrotes Eisen(II) umwandelt, was in Moorgebieten keine Seltenheit ist und völlig natürlich vorkommt. Es ist ein Teil der historischen Vergangenheit des Moorgebietes.

Historische Vergangenheit des Grundstücks rund um den „Ems-Altarm”

Jens Willerding: Es gibt zahlreiche Ideen und Vorschläge für diese Fläche „Beginnend damit, dass einige dort die Errichtung von Penthäusern begrüßen würden, sind andere Personen nur am Erhalt der Grünfläche interessiert, da ist die Vorstellung einer ausschließlichen Wanderroute oder aber die, dass ein lokaler Verein dort sein Vereinsgebäude errichten möchte. Penthäuser sind meines Erachtens keine Option. Weiterhin gibt es den Ansatz der historischen Nutzung. Die beinhaltet, dass die alte Krananlage, deren Fundamente in Teilen noch vorhanden sind, als „Hingucker und Kulisse” neu aufgebaut wird. Diese Version der Vorstellung könnte mit Gastronomie untermalt werden, samt Steganlage. Bislang findet am Altarm jährlich das Drachenbootrennen statt und nicht wenige Personen möchten diese Aktivitäten gerne ausweiten. Es gibt also zahlreiche Ideen und Vorschläge.

Das Wichtigste ist, dass die Gemeinde die Fläche erhält und dann kann man gemeinsam überlegen, was genau mit der Fläche geschehen soll. Hier schlummert ein großes Potenzial, das gilt auch für den gegenüberliegenden Heimatverein, der bereits heute viele Aktionen und Veranstaltungen durchführt. Insgesamt möchten wir den ganzen Raum um den Ems-Altarm dauerhaft attraktiver gestalten, dazu gehört auch der Spieksee. Diese Planungen sind nicht neu, wurden aber durch die Coronazeit ein wenig nach „hinten” verschoben. Erst einmal steht nun das Drachenbootrennen auf dem „Ems-Altarm” an, was seit Jahren sehr erfolgreich durchgeführt wird und wir hoffen, die Grundstücksfrage bis zum Ende des Jahres klären zu können”.

Alles rund um den Rheder Markt. Auftakt: Das Drachenbootrennen

n der Tat steht das Drachenbootrennen zum Einläuten des Rheder Marktes am Samstag, 16.09. erneut auf dem Programm. Der Drachenbootsport ist eine über 2000 Jahre alte Tradition aus Fernost. Der Drache hat eine symbolische Bedeutung für die Chinesen. Im alten China wurde das Drachenbootrennen zu religiösen Zwecken benutzt, um die Regengötter zu beschwichtigen. In Deutschland fanden die ersten Drachenbootrennen am Ende der 1980er Jahre statt und haben inzwischen weltweit riesige Anhängergruppen, so auch in Rhede.

Am Anfang war die Ems”

Unter dem Motto: Am Anfang war die Ems, hat der HHG (Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe Rhede-Brual-Neurhede-Borsum e.V.) unter dem damaligen Vorsitz von Günter Terfehr, das Drachenbootrennen organisiert, welches
immer mehr Fahrt aufgenommen hat. Mithilfe des Rudervereins Leer, einem der ältesten Rudervereine Deutschlands, wurde die Veranstaltung professionell aufgezogen. Selbst wenn die sportlichen Aktivitäten im Vordergrund stehen, so haben die Veranstalter sich gleichzeitig als Ziel gesetzt, den „Ems-Altarm” als Wahrzeichen des Ortes in den Focus zu rücken. Die Zusammenkunft der Akteure wurde als eine Art „Initialzündung” gewertet, um den alten Emsarm weiter zu beleben und voranzubringen.
Der HHG, möchte auch unter neuem Vorstand, vertreten durch Amandus Bohmann, mit dieser Veranstaltung die Verbundenheit mit dem Herzstück der einstigen Wirtschaft und des Handwerks der letzten Jahrhunderte, in das Bewusstsein rücken. Denn mit dem Fluss sind zahlreiche Geschichten und Erinnerungen, der einstige Hafen, das Handwerk und die Wirtschaft der Vergangenheit eng verflochten.

Drachenbootrennen: Gewinnerteam erwartet Kurzurlaub auf Borkum

Aber auch aus sportlicher Sicht ist das Rennen ein großer Erfolg. Inzwischen lockt es unzählige Besucher aus dem Umkreis an, die mit den Teams um die Wette zittern. Die Teams sind in der Regel kein Profi-Sportler, sie bestehen aus
Kegelclubs, Firmen oder Freunden. Somit feiern die Bekannten und Verwandten am Ufer mit, was den Stimmungs- und Geräuschpegel erklärt. In diesem, dem vierten Jahr des Rennens, erwartet das Gewinnerteam einen Wochenendurlaub auf Borkum. Selbst der Zeitpunkt des Rennens ist historisch angelehnt, denn das Drachenbootrennen kündigt den Rheder Markt an. Da der Markt bereits im Jahr 1231 als einer der größten Märkte im Umkreis erwähnt wurde, wird auch damals auf der Ems jede Menge Betrieb gewesen sein und somit schließt sich der Kreis.

Zwei Seiten der Ems

Während auf der einen Seite der Ems noch die Boote einfahren, werden auf der anderen Seite bereits Schwerter, Bögen und die Handwerkskunst aufgebaut. Der Clan of Kerry begeistert mit einem mittelalterlichen Lager aus dem 13. Jahrhundert. Alle Mittelalter-Fans sind herzlich eingeladen. Am Samstag wird eine Feuershow geboten, die in eine Lichternacht endet. Natürlich dürfen Bader und Gaukler nicht fehlen, was wäre das Mittelalter ohne sie.

Der ursprüngliche Rheder Markt

Nach viel Spektakel beginnt dann am Sonntag, dem 17.09.2023, der Rheder Markt und am Montag, dem 18.09.2023, findet der Viehmarkt statt. Der Rheder Markt lockt jährlich Besucher aus der ganzen Region an. Während an beiden Tagen ein Krämermarkt mit Pötte- und Pannenmarkt im Mittelpunkt des Geschehens steht, wird am Montag zusätzlich der traditionelle Pferde- und Viehmarkt abgehalten. Den Auftrieb von ca. 200 Großpferden, Ponys und Shetties sowie Rindern, Schafen und anderen Tieren verfolgen mehrere tausend Besucher. Der Rheder Markt kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Das Marktwochenende wird abgerundet mit Frühschoppen, Flohmarkt, Rheder Marktlauf, Familiennachmittag sowie einer kleinen Vergnügungsmeile mit Fahrgeschäften und anderen Buden. Viel Spaß!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert