Unsere Erde kreist im Laufe eines Jahres einmal um die Sonne. Da die Rotationsachse der Erde nicht rechtwinklig zur Umlaufbahn steht, sondern um 23,4 Grad geneigt ist, entstehen die uns bekannten Jahreszeiten. Die  Tag-und-Nachtgleiche oder das Äquinoktium ist der Zeitpunkt, an dem der Tag und Nacht genau gleich lang dauern. Der Begriff Äquinoktium stammt aus dem Lateinischen und setzt sich zusammen aus aequus für „gleich“ und nox für „Nacht“.

Am 20. März 2022 um 16:32 Uhr ist Tag – und -Nachtgleiche. Damit bezeichnen wir die beiden Tage im Jahr, an denen Tag und Nacht gleich lang sind. An diesen Tagen überquert die Sonne den Himmelsäquator und geht überall auf der Erde genau im Osten auf und im Westen unter.

Die Tag-und-Nachtgleiche hat im Laufe der Menschheitsgeschichte bei vielen Völkern eine wichtige Rolle gespielt, wie zum Beispiel bei den Maya, die die Stufenpyramide El Castillo in Chichén Itzá genau so konzipiert haben, dass das Sonnenlicht an diesen Tagen zur Mittagszeit die Treppenstufen der Nordseite streift, während die anderen Bereiche im Schatten bleiben.

Die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche war auch in unseren Breitengraden schon immer ein wichtiger Zeitpunkt, markiert sie doch den Beginn eines neuen Zyklus. So wie das Leben und der Tod immer schon in den unterschiedlichen Kulturen auf verschiedene Art gefeiert wird, so wurde auch der Wandel des Jahreskreises Frühling, Sommer, Herbst und Winter als die vier Übergänge der Natur seit jeher in bestimmten Ritualen gewürdigt.

Der Zyklus von Leben und Sterben ist ein Grundprinzip. In den archaisch-überlieferten Kulturen war die Spiritualität immer mit dem Weiblichen, dem Frau-Sein verbunden. So war der Beginn des Frühlings auch mit dem Beginn des neuen Lebens verbunden, welcher mit unzähligen Ritualen begrüßt wurde. Das Bild der Frau als Schöpferin des Lebens können wir bis zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte in Form von Kunstwerken zurückverfolgen. Bis zum Beginn der patriarchalen Gesellschaftsstruktur waren es die Frauen, die spirituelle Rituale ihrer Familie und des Dorfes leiteten. So ist es auch nur logisch, dass sich das Wort Matriarchat ursprünglich von matri arché ab, was so viel bedeutet wie „am Anfang die Mütter“. Mehr dazu auf:

https://www.matriarchiv.ch

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